Richtlinien zum geistigen Eigentum für Kursleiter:innen von Skillshare

In diesen Richtlinien werden die grundlegenden Prinzipien des Urheber- und Markenrechts dargelegt, die alle Kursleiter:innen beachten sollten. Auch wenn die Gesetze zum Schutz des geistigen Eigentums von Land zu Land unterschiedlich sind, gilt es für alle Kursleiter:innen, diese allgemeinen Richtlinien zu respektieren.

In diesem Artikel:

Skillshare schätzt das Engagement und die harte Arbeit, die unsere Kursleiter:innen jeden Tag in die Plattform stecken sehr. Im Folgenden findest du eine Reihe von Richtlinien zum Schutz des geistigen Eigentums, die Kursleiter:innen prüfen sollten, wenn sie neue Inhalte auf der Plattform einstellen.

Bedenke, dass diese Richtlinien nur allgemeine Richtlinien sind und keine Rechtsberatung darstellen. Wir empfehlen Kursleiter:innen, sich mit einem Anwalt in Verbindung zu setzen, wenn sie Fragen dazu haben, wie die Richtlinien oder das Recht auf geistiges Eigentum in einem bestimmten Fall anzuwenden sind.

Die Grundlagen

Kursleiter:innen sollten nur Inhalte auf Skillshare einstellen, die sie selbst erstellt haben - und die nicht das geistige Eigentum anderer verletzen. Mit anderen Worten: Kursleiter:innen sollten keine Inhalte in ihre Beiträge einbauen, zu deren Verwendung sie nicht berechtigt sind, einschließlich Videos, Musik, Bilder und künstlerische Werke, die von anderen erstellt wurden.

Das unerlaubte Einstellen von Inhalten auf Skillshare, die anderen Parteien gehören - einschließlich Inhalten, die einem eingetragenen Urheberrecht oder einer Marke unterliegen - kann für den/die Kursleiter:in, der/die den Inhalt eingestellt hat, erhebliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, einschließlich finanzieller Konsequenzen. Alle Beiträge müssen mit den Nutzungsbedingungen, Community-Richtlinien und den Richtlinien für das Unterrichten von Skillshare übereinstimmen, die Skillshare das Recht geben, jegliche Inhalte zu entfernen, die das geistige Eigentum anderer verletzen.

Urheberrecht

Das Urheberrecht ist eine weit verbreitete Form des geistigen Eigentums und soll Originalwerke schützen. Ein Urheberrecht kann sich auf viele verschiedene Arten von Werken beziehen, darunter Kunstwerke, Fotos, Illustrationen, Musikstücke, Tonaufnahmen, Bücher, Filme und andere audiovisuelle Inhalte und vieles mehr. Ein Urheberrecht entsteht automatisch mit der Schaffung des Werkes - aber ein:e Urheberrechtsinhaber:in kann seinen/ihren Schutz für ein Werk verstärken, indem er/sie es bei den US-Behörden registrieren lässt. Andere Länder bieten ähnliche Verfahren an.

Urheberrechtsinhaber haben bestimmte exklusive Rechte, darunter das Recht, Kopien ihrer Werke zu erstellen und zu verbreiten, sie öffentlich auszustellen und "abgeleitete Werke" zu schaffen, die Elemente ihrer Werke enthalten.

Das Urheberrecht schützt keine Ideen oder Fakten, aber es kann die Art und Weise schützen, wie diese Dinge zum Ausdruck gebracht werden. Das liegt daran, dass ein Urheberrecht nur die ursprünglichen Elemente eines Werks schützen kann, nicht aber die Ideen, die in dem Werk zum Ausdruck kommen, oder andere sachliche Bestandteile des Werks. Das Urheberrecht schützt zum Beispiel nicht die Idee, jemandem das Spielen eines Liedes auf der Gitarre beizubringen, und auch nicht eine Unterrichtsmethode (denn beides sind Ideen), und es schützt auch nicht bestimmte Noten oder einen bestimmten Rhythmus (die faktischer Natur sind) - aber das Urheberrecht kann den speziellen Ausdruck dieser Idee und dieser Fakten seitens des/der entsprechenden Urheber:in schützen, z. B. ein Video, in dem der/die Kursleiter:in eine Methode des Gitarrenunterrichts vorstellt, oder ein eigens geschaffenes Lied, das Teil der Unterrichtseinheit ist.

Wenn du ein originelles Skript schreibst oder einen neuen Kurs filmst, erhältst du das Urheberrecht für das gesamte Originalwerk. Du kannst eine Urheberrechtsregistrierung beantragen, um einen besseren Schutz für dein Werk zu erhalten, dies ist jedoch nicht erforderlich. ( Auch das Fehlen eines Urheberrechtsvermerks auf dem Werk einer anderen Person bedeutet nicht, dass es nicht urheberrechtlich geschützt ist).

Marke

Eine Marke kann jedes Wort, jeder Satz, jedes Symbol oder jedes Design sein, das Waren oder Dienste kennzeichnet. Ein:e Markeninhaber:in hat das Recht, ein bestimmtes Wort, einen Satz, ein Symbol oder ein Design in Verbindung mit bestimmten Waren oder Diensten zu verwenden, um zu zeigen, dass er/sie der Ursprung dieser Waren und Dienste ist, und um andere davon abzuhalten, dies in Verbindung mit ihren konkurrierenden Waren oder Diensten zu tun.

Kurse, die von Kursleiter:innen an Skillshare übermittelt werden, dürfen keine Marken (einschließlich Logos) enthalten, die einer anderen Person als dem/der Kursleiter:in gehören, wenn dies dazu führen könnte, dass die Verbraucher:innen dieser Waren oder Dienste hinsichtlich ihres Eigentums, ihrer Herkunft oder ihrer Zugehörigkeit verwirrt werden. Wenn du zum Beispiel die Marke in deinem Kurs verwendest und die Verbraucher:innen zu der Annahme verleiten könntest, dass du der/die Eigentümer:in der Marke bist oder mit dem/der Markeninhaber:in in Verbindung stehst, solltest du die Marke nicht in deinem Video verwenden.

Wie beim Urheberrecht ist es auch beim Markenrecht erlaubt, die Marke einer anderen Person (oder eines Unternehmens) zu verwenden, wenn du dazu berechtigt bist, d. h. wenn du eine Lizenz zur Nutzung der Marke hast. Du kannst die Marke auch so verwenden, dass die Verbraucher:innen dieser Waren oder Dienste nicht verwirrt werden (z. B. um ein Produkt zu identifizieren, das für deinen Kurs relevant ist, wie die Erwähnung eines bestimmten Klebstoffs, der für ein Kunstprojekt verwendet werden kann). Aber - wie beim Urheberrecht - kann die Frage, ob die Nutzung einer fremden Marke erlaubt ist, komplex sein. Im Zweifelsfall solltest du die Marke nicht verwenden oder eine Rechtsberatung konsultieren.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich urheberrechtlich geschützte Inhalte von Dritten in meinen Beiträgen bei Skillshare verwenden?

Bevor du urheberrechtlich geschützte Inhalte anderer Personen in einem Kurs verwendest, solltest du die schriftliche Erlaubnis des/der Urheberrechtsinhaber:in einholen (eine Lizenz).

In manchen Fällen ist jedoch keine Erlaubnis der/des Urheberrechtsinhaber:in erforderlich, wenn die Verwendung des geschützten Inhalts durch den/die Kursleiter:in "Fair Use" darstellt. Fair Use ist eine Rechtslehre, die im US-amerikanischen Urheberrecht verankert ist und im Deutschen als "Angemessene Verwendung" bezeichnet werden kann. Sie basiert auf der Idee, dass die Öffentlichkeit in der Lage sein sollte, urheberrechtlich geschützte Inhalte für bestimmte, begrenzte Zwecke wiederzuverwenden (die Gesetze anderer Länder haben oft ähnliche Prinzipien, aber sie bieten im Allgemeinen nicht so weitreichende "Wiederverwendungs"-Rechte wie die Gesetze der USA). Fair Use erlaubt es einem Sekundärnutzer (z. B. einem bzw. einer Kursleiter:in auf Skillshare), geschützte Inhalte unter bestimmten Umständen zu nutzen. Die Frage, ob die Nutzung fremder Inhalte durch eine:n Kursleiter:in als Fair Use eingestuft werden kann, hängt von vier Faktoren ab:

  1. Der Zweck und der Charakter der Nutzung durch den/die Kursleiter:in, einschließlich der Frage, ob diese Nutzung kommerzieller Natur ist oder gemeinnützigen Bildungszwecken dient. Nicht jede Nutzung mit einem Bildungszweck (oder sogar jede Nutzung mit einem "gemeinnützigen" Bildungszweck) ist ein Fall von Fair Use, denn die Gerichte müssen alle vier Faktoren prüfen, um festzustellen, ob Fair Use vorliegt.
  2. Die Art des urheberrechtlich geschützten Werks der anderen Partei. Der zweite Faktor konzentriert sich auf die Merkmale des urheberrechtlich geschützten Werks - in erster Linie die Kreativität des Werks und ob es veröffentlicht wurde. Wenn das Werk sehr kreativ ist, spricht das gegen Fair Use; wenn das Werk hauptsächlich Fakten oder Sachinformationen enthält, spricht das für Fair Use. Und wenn das Werk noch nicht veröffentlicht wurde, spricht das in der Regel für Fair Use; wenn das Werk bereits veröffentlicht wurde, spricht das gegen Fair Use. Dennoch wird diesem Faktor in der Regel am wenigsten Aufmerksamkeit geschenkt, wenn Gerichte über solche Fälle entscheiden.
  3. Der Umfang und die Wesentlichkeit des von dem/der Kursleiter:in verwendeten Teils im Verhältnis zu dem urheberrechtlich geschützten Werk der anderen Partei als Ganzes. Je mehr von dem urheberrechtlich geschützten Werk verwendet wird, desto unwahrscheinlicher ist es, dass ein Gericht Fair Use anerkennt - und im Gegensatz dazu, je weniger von dem urheberrechtlich geschützten Werk verwendet wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Gericht Fair Use anerkennt. Dies gilt sowohl in Bezug auf die Quantität (wie viele Wörter, Bilder, Töne usw. des Originalwerks verwendet werden) als auch in Bezug auf die Qualität (selbst wenn jemand nur einen quantitativ kleinen Teil des urheberrechtlich geschützten Werks übernimmt, gilt Fair Use möglicherweise nicht, wenn das "Herzstück" oder der wichtigste oder wertvollste Teil des urheberrechtlich geschützten Werks verwendet wurde).
  4. Die Folgen der Nutzung durch den/die Kursleiter:in für den potenziellen Markt oder den Wert des urheberrechtlich geschützten Werks der anderen Partei. Der vierte Faktor wird gemeinhin als "Marktschaden" bezeichnet und konzentriert sich darauf, ob und welche Art von finanziellem Schaden dem/der Urheberrechtsinhaber:in durch die beanstandete Nutzung entsteht. Ein Gericht prüft, ob durch die Nutzung des urheberrechtlich geschützten Werks dem/der Urheber:in Einnahmen entgehen oder ob die Nutzung einen bestehenden oder potenziellen Markt für das Werk schädigen würde.

Die Abwägung dieser Faktoren ist kompliziert, und selbst die Rechtsberatung und das Gericht sind sich manchmal nicht einig, welche Art der Nutzung nach der Fair-Use-Doktrin zulässig ist oder welche Faktoren bei der Analyse eine wichtigere Rolle spielen sollten. Wie bereits erwähnt, unterscheidet sich diese Doktrin von Land zu Land erheblich. Wenn du vorhast, dich auf diese Doktrin (oder ein Äquivalent in einem anderen Land) zu berufen, ist es immer am besten, eine Rechtsberatung zu konsultieren, um zu prüfen, ob die geplante Nutzung auf der Grundlage dieser vier Faktoren als "angemessene Verwendung" angesehen werden kann.

Ich weiß nicht, ob mein Kurs urheberrechtlich oder markenrechtlich geschützte Inhalte enthält! Was kann ich tun?

Im Zweifelsfall empfehlen wir dir, eine Rechtsberatung zu konsultieren, die dich beraten kann, ob dein Kurs geschütztes geistiges Eigentum enthält und ob du dieses geistige Eigentum im Rahmen deines Kurses verwenden darfst (z. B. im Rahmen des Fair Use).

Häufige Missverständnisse

Ich kann geschützte Inhalte verwenden, weil mein Kurs einen Bildungszweck hat.

Viele Menschen denken, dass Fair Use immer dann gilt, wenn ein bestimmtes Werk einen Bildungszweck hat. Leider stimmt das nicht. Es stimmt, dass nach dem ersten der vier oben aufgeführten Fair-Use-Faktoren Werke mit "gemeinnützigen Bildungszwecken" eher als Fair Use gelten. Allerdings ist nicht jede Nutzung, die einen Bildungszweck hat (oder sogar einen gemeinnützigen Bildungszweck), ein Fall von Fair Use. Ein Gericht muss alle vier Kriterien für die angemessene Verwendung prüfen, um festzustellen, ob ein Fall von Fair Use vorliegt.

Wenn ich online kostenlose Inhalte gefunden habe, kann ich sie in meinem Kurs verwenden, ohne zu prüfen, ob jemand die Rechte an diesen Inhalten besitzt.

Das stimmt nicht. Viele Inhalte, die kostenlos im Internet verfügbar sind, sind durch ein gültiges Urheberrecht geschützt. Nur weil Inhalte kostenlos verfügbar sind oder online gefunden werden können, solltest du nicht davon ausgehen, dass die Inhalte ungeschützt sind und du sie im Kurs verwenden darfst.

Ressourcen

Skillshare empfiehlt Kursleiter:innen diese hilfreichen Ressourcen zum Thema geistiges Eigentum, jedoch haben wir nicht alle darin enthaltenen Informationen überprüft: