In der Planungsphase kann es hilfreich sein, deinen Kurs als Vorbereitung für die Dreharbeiten zu gliedern. Dieser Artikel gibt dir hilfreiche Tipps für die Strukturierung deines Kurses und zeigt dir, was du in allen Einheiten beachten musst.
In diesem Artikel:
- Empfohlene Kursstruktur
- Planung und Skripterstellung
- Plane dein Einführungsvideo
- Plane dein Projektvideo
- Plane deine Kurseinheiten
- Plane dein Abschlussvideo
- Ressourcen
Empfohlene Kursstruktur
Skillshare-Kurse umfassen im Durchschnitt 20 - 60 Minuten vorab aufgezeichneter Videoinhalte, die in eine Reihe von kurzen, 2- bis 8-minütigen Unterrichtseinheiten (oder Videos) unterteilt sind. Damit soll sichergestellt werden, dass der Kurs leicht verdaulich und in einer klaren Reihenfolge organisiert ist. Hier ist die allgemeine Struktur, die wir empfehlen:
- Einführungsvideo: Ein kurzes, inspirierendes Video, das an einen Filmtrailer erinnert. Es fasst zusammen, was die Teilnehmer:innen in deinem Kurs erwarten können und schafft eine persönliche Verbindung zwischen dir und deinen Teilnehmer:innen.
- Projektvideo: Eine kurze Erklärung für das Projekt, das deine Teilnehmer:innen durchführen werden.
- Kurseinheiten: Die Abfolge von Einheiten, die grundlegende Konzepte vermitteln und/oder die Schritte zur Fertigstellung des Projekts skizzieren.
- Abschlussvideo: Ein letztes Video, um den Kurs abzuschließen und zusammenzufassen. In diesem Artikel geht es um die wesentlichen Elemente jedes dieser Kursbestandteile, damit du sie bei der Entwicklung deines Kurses berücksichtigen kannst.
Planung und Skripterstellung
Während du noch in der Planungsphase steckst, ist es hilfreich, die wichtigsten Punkte, das Format für jede Einheit und die zusätzlichen Medien festzulegen, die du brauchst, damit du gut vorbereitet bist, um deinen Kurs zu filmen. Das Template für die Kursplanung ist dabei hilfreich!
Hier sind ein paar Dinge, die du in der Planungsphase berücksichtigen musst:
Einheitstitel
Jede Einheit deines Kurses sollte einen klaren, prägnanten Titel haben, der das Konzept erklärt, das in dieser Einheit gelehrt wird. Zusammengenommen bieten deine Einheitstitel einen Überblick über deinen Kurs auf einen Blick. Deine aktuellen Teilnehmer:innen nutzen die Warteschlange der Videos, um sich in deinem Kurs zurechtzufinden, während potenzielle Teilnehmer:innen durch die Titel scrollen, um herauszufinden, ob dein Kurs der richtige für sie ist. Titel sind also wirklich wichtig!
Videoformat
Notiere dir, wie du die einzelnen Einheiten filmen und bearbeiten willst, damit du dir ein Bild vom Aufbau, der benötigten Ausrüstung und der Einbindung in deinen Kurs machen kannst. Einige der ansprechendsten Kurse enthalten eine Mischung aus Videoformaten, wie z. B.
- Talking Head: Eine Aufnahme, in der du direkt in die Kamera sprichst.
- Slide-Präsentation: Einfache textbasierte Slides mit einem Voiceover.
- Screencast: Für Software-Demos oder Slide-Präsentationen auf einem Computer.
- Physische Demonstration: Für Live-Tutorials, wie zum Beispiel Zeichnen oder Malen.
Medien und visuelle Elemente
Kursleiter:innen verwenden auch eine Vielzahl zusätzlicher Medien, um ihren Kurs zu erweitern, wie z. B. visuelle Bilder/Standbilder, Beispiele, Slides, B-Roll, Animationen, Grafiken und Musik. In der Regel empfehlen wir, für die Aufnahmen von Talking Heads alle 30-45 Sekunden einen neuen Kamerawinkel, eine neue Grafik oder eine neue Slide in deinen Einheiten oder alle 3-5 Sekunden in deinem Intro-Video zu verwenden. Notiere dir also, welche Medien du jetzt brauchst, damit du sie später für das Filmen und Schneiden vorbereiten kannst.
Kurslänge
Wir empfehlen, die Videos der Einheiten kurz zu halten: zwischen 2 und 8 Minuten ist ideal. Wenn du die Länge der einzelnen Videos im Voraus abschätzt, kannst du besser planen und den Gesamtumfang deines Kurses besser einschätzen.
Gesprächspunkte und Schlüsselkonzepte
Jede Lektion kann eine Demonstration von Techniken, Konzepten, Beispielen sowie deiner einzigartigen Perspektive beinhalten! Notiere einige wichtige Gesprächspunkte, die du unbedingt abdecken möchtest, um sicherzustellen, dass du später nicht zurückgehen und alles, was du vergessen hast, erneut filmen musst! Im Idealfall konzentrierst du dich auf ein Schlüsselkonzept oder einen Projektschritt pro Einheit, damit du deine Teilnehmer:innen nicht überforderst.
Plane dein Einführungsvideo
Dein Einführungsvideo ist im Grunde der Filmtrailer für deinen Kurs. Es ist das erste, was Teilnehmer:innen sehen, wenn sie auf deinen Kurs klicken, und der einzige Teil deines Videoinhalts, den Nichtmitglieder sehen können. Es sollte also sowohl angemessen erklären, worum es in dem Kurs geht, als auch Begeisterung für das wecken, was du unterrichten wirst!
Jede:r Kursleiter:in geht das Einführungsvideo anders an, aber wir empfehlen ein paar Schlüsselelemente, damit dein Einführungsvideo die Aufmerksamkeit deiner Teilnehmer:innen auch wirklich fesselt.
- Beginne mit einem "Hook" (Aufhänger). Führe das Thema des Kurses so ein, dass deine Teilnehmer:innen begeistert von deinem Kurs sind. Wähle etwas, das sich für dich und deinen Unterricht authentisch anfühlt - siehe unsere Beispiele unten für ein paar Ideen.
- Stell dich vor und etabliere deine Autorität als Kursleiter:in. Dies ist unglaublich wichtig für den Erfolg deines Kurses. Deine Intro ist eine Gelegenheit, eine authentische Verbindung zu deinen Teilnehmer:innen herzustellen und ihnen zu zeigen, warum sie von dir lernen sollten. Wir empfehlen dir, über deine Erfahrungen mit dem Thema, das du unterrichtest, zu sprechen und einige deiner beruflichen Erfolge und Beispiele deiner Arbeit zu nennen. Bildmaterial zur Unterstützung deiner Beispiele ist wichtig!
- Hebe das Wertversprechen deines Kurses klar hervor. Erkläre, welche zentralen Skills du in diesem Kurs vermittelst. Darüber hinaus musst du erklären, warum dieser Skill in einem breiteren Kontext wichtig ist oder wie die Teilnehmer:innen ihn außerhalb des Kurses anwenden können. Eine Möglichkeit, dies in deinem Video zu verdeutlichen, ist: " Diese Skills zu erlernen ist wichtig, weil ____" und/oder "Am Ende dieses Kurses wirst du in der Lage sein, ____". Fülle die Lücken entsprechend aus.
- Erkläre deine Motivation für diesen Kurs. Dies ist optional, aber empfohlen. Was reizt dich so sehr daran, diesen Kurs zu unterrichten? Warum liebst du deine Arbeit? Dein Kurs sollte sich um deine Sichtweise als Profi in deinem Bereich drehen.
- Erwähne, für wen der Kurs gedacht ist. Erkläre, wer die Zielgruppe deines Kurses ist. Ist er zum Beispiel für Anfänger und Hobbyisten oder für Profis?
- Beschreibe das Wissen oder die Hilfsmittel, die deine Teilnehmer:innen brauchen könnten. Welches spezifische Hintergrundwissen oder Fachwissen brauchen deine Teilnehmer:innen, um leicht in den Kurs einsteigen zu können? Welche spezifischen Tools oder Software benötigen deine Teilnehmer:innen, um das Projekt abzuschließen?
- Beschreibe die Struktur deines Kurses und die wichtigsten Skills, die die Teilnehmer:innen lernen werden. Es ist hilfreich, einen kurzen Überblick über die Einheiten deines Kurses und/oder die wichtigsten Schritte des Projekts zu geben.
- Fasse das Kursprojekt zusammen. Erkläre kurz, was deine Teilnehmer:innen in diesem Kurs erstellen werden — du tauchst dann in deinem Projektvideo tiefer in das Projekt ein.
- Schließe deine Einleitung mit einem kurzen Satz wie "Los geht's!" oder "Wir sehen uns in der ersten Einheit!" ab, um den Ton für den Rest deines Kurses zu setzen.
Zur Vorbereitung auf die Dreharbeiten solltest du außerdem Folgendes beachten:
- Versuche, dein Einführungsvideo nicht länger als zwei Minuten zu machen.
- Um eine Verbindung zu deinen Teilnehmer:innen herzustellen, empfehlen wir dir, in deinem Einführungsvideo zu zeigen, wie du in die Kamera sprichst, auch bekannt als "Talking Head".
- Neben Beispielen für deine eigene Arbeit und das Projekt sollte dein Einführungsvideo eine Vielzahl von Bildern enthalten, um die Teilnehmer:innen in den Bann zu ziehen und sie zum Mitmachen zu bewegen. B-Rolls eignen sich perfekt dafür, aber manche Kursleiter:innen fügen auch animierte Grafiken oder Einblendungen hinzu. Hab keine Angst, bei diesem Video kreativ zu werden!
- Wenn du dein Intro mit leiser, peppiger Hintergrundmusik unterlegst, ist das eine gute Möglichkeit, dein Einführungsvideo aufzuwerten und eine Stimmung für deinen Kurs zu schaffen. Vergewissere dich jedoch, dass du die Rechte an der Musik hast, die du verwendest. In unserem Artikel Bereite dich aufs Filmen vor findest du ein paar Quellen für lizenzfreie Musik.
Wirf einen Blick auf die folgenden Kurse, um einige hervorragende und umfassende Einführungsvideos zu sehen:
- In Khadija Karachiwalas Einführungsvideo für ihren Kurs Erlebe die Natur: Ein Leitfaden für Anfänger:innen zum Aquarellieren von Landschaften stellt sie in den ersten beiden Sätzen einen Aufhänger (in Form einer rhetorischen Frage) und das Wertversprechen des Kurses vor. Sie spricht auch über ihren Hintergrund und ihre besonderen Gründe, diesen Kurs zu unterrichten — beides ist für die Teilnehmer:innen wichtig. Da es sich um einen Kurs handelt, der sich auf das Malen von Aquarellen im Freien konzentriert, hat Khadija neben Ausschnitten aus ihren Einheiten auch eine Menge B-Rolls von ihrem Spaziergang durch die Landschaft eingefügt, um das, was sie unterrichtet, zu untermalen.
- Im Einführungsvideo für seinen Kurs Grundlagen der Kinematografie: Einführung in Beleuchtungstechniken beginnt Zak Mulligan mit einem visuellen Aufhänger: ein paar witzige B-Rolls, in denen er mit verschiedenen Beleuchtungs-Setups spielt. Während die B-Roll-Aufnahmen dieser Einheit stimmungsvoll und cineastisch sind (es handelt sich um einen Kurs über Filmbeleuchtung!), wurden die Talking-Head-Aufnahmen mit einer Webcam in einem kleinen, hellen Innenraum aufgenommen. Der Wechsel zwischen diesen beiden Formaten in seinem Einführungsvideo ermöglicht Zac das Beste aus beiden Welten: Er zeigt seine spektakulären Beleuchtungsdemonstrationen, gleicht sie aber mit Aufnahmen aus, die wärmer und nahbarer sind.
- Im Einführungsvideo von Top Teacher Simon Ip für Linienlose Illustrationen in Procreate: Zeichnen mit Farbe und Form dreht sich alles um das Wertversprechen! Er beginnt mit einem fesselnden Aufhänger über die Schönheit linienloser Kunst. Anschließend geht er auf die wichtigsten Skills ein, die die Teilnehmer:innen lernen werden, und untermalt dies mit anschaulichen Grafiken. Er verwendet auch einige einfache Grafikanimationen und B-Rolls, um seinem Video mehr Schwung zu verleihen.
Einen umfassenden Überblick darüber, was ein gutes Einführungsvideo ausmacht, findest du in DIY-Videoproduktion: So erstellst du ein überzeugendes Einführungsvideo von Lee Cohen, der schon mit einigen anderen Skillshare-Kursleiter:innen zusammengearbeitet hat, um ihre Kurse zu produzieren!
Plane dein Projektvideo
Mit deinem Projektvideo stellst du deinen Teilnehmer:innen dein Kursprojekt vor. In diesem Video empfehlen wir dir:
- Erkläre das Endergebnis. Oder mit anderen Worten, wie das Projekt am Ende aussehen wird. Du kannst auch hinzufügen, worauf du bei ihren Projekten achten wirst oder welche Techniken oder Prinzipien sie bei ihrer Arbeit anwenden sollten.
- Gib den Kontext an. Warum hast du dieses Projekt für diesen Kurs gewählt? Was gefällt dir daran?
- Fasse die Schritte zusammen, die deine Teilnehmer:innen unternehmen müssen, um das Projekt abzuschließen. Gehe die einzelnen Schritte durch und erwähne, welche Materialien oder Tools sie dabei benötigen könnten.
- Erinnere deine Teilnehmer:innen daran, ihre Projekte in die Projektgalerie hochzuladen. Es kann hilfreich sein, den Teilnehmer:innen schnell zu erklären, wie sie ihr Projekt in den Kurs hochladen können, und sie daran zu erinnern, dass du ihnen Feedback zu ihren Werken geben wirst.
- Erleichtere deinen Teilnehmer:innen den Einstieg in das Projekt. Manchmal ist die größte Hürde für Teilnehmer:innen, ein Projekt zu starten. Was müssen deine Teilnehmer:innen als allererstes tun, um das Projekt zu starten? Vielleicht müssen sie sich die Projektbeschreibung durchlesen, die Projektressourcen herunterladen oder ihre Arbeitsmaterialien zusammensuchen.
Plane deine Kurseinheiten
Deine Einheiten sind der Inhalt deines Kurses - betrachte sie als "Hauptgericht" deiner Kursmahlzeit. Wie bereits erwähnt, umfasst ein durchschnittlicher Kurs 20-60 Minuten voraufgezeichneter Videoinhalte, die in eine Reihe von kurzen Einheiten (oder Videos) von 2 bis 8 Minuten aufgeteilt sind.
Um die Konzentration deiner Teilnehmer:innen aufrechtzuerhalten, solltest du nicht mehr als ein Kernkonzept oder einen Schritt pro Einheit behandeln und den Kerngedanken im Voraus definieren. Während der Planungsphase empfehlen wir dir, die wichtigsten Punkte für jede Einheit in deinem Planungstemplate zu notieren.
Überlege dir, wie du deine Einheiten bereichern kannst — füge diese Notizen auch in dein Template ein. Hier sind ein paar Ideen:
Hebe den Anfang und das Ende jeder Einheit hervor
Erstelle eine "mentale Landkarte" deines Kurses, indem du am Anfang und Ende deiner Einheiten einheitliche Hinweise gibst. Du könntest am Anfang jeder Einheit ein kurzes Titelbild einfügen, das entweder im Video selbst oder im Titelbild des Videos eingefügt wird, sowie ein kurzes Bild am Ende, das die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst. Diese Ergänzungen können den Teilnehmer:innen helfen, sich zu orientieren und die Struktur deines Kurses verbessern.
Variiere deine visuellen Elemente
Wie bereits erwähnt, tragen verschiedene visuelle Elemente zu einer ansprechenden Einheit bei! Überlege dir, wie du in deinem Kurs verschiedene Videoformate und B-Rolls einsetzen kannst, um deinen Unterricht zu bereichern. Slides oder Grafiken können deine Präsentation leiten, das Tempo deines Kurses vorgeben und die wichtigsten Erkenntnisse für deine Teilnehmer:innen hervorheben. Wie bereits erwähnt, empfehlen wir dir, alle 30-45 Sekunden einen neuen Kamerawinkel, eine neue Grafik oder eine neue Slide in deine Einheiten einzubauen.
Lass deine Persönlichkeit durchscheinen
Lass dich in deinem Kurs von deinen eigenen Erfahrungen leiten. Teile Tipps und Tricks oder Hacks, die du gefunden hast. Mach dir keine Gedanken über die "richtige" Art, etwas zu tun - teile deine ganz eigene Art! Erkenne, wo Teilnehmer:innen Probleme haben könnte, und nenne Strategien, mit denen du Hürden überwunden hast. Geschichten, Anekdoten und sogar Witze sind unglaublich hilfreich, um Konzepte im Gedächtnis zu verankern und eine Verbindung zwischen dir und den Teilnehmer:innen herzustellen.
Plane dein Abschlussvideo
In deinem Abschlussvideo empfehlen wir Folgendes:
- Bedanke dich bei deinen Teilnehmer:innen. Finde einen Weg, deinen Teilnehmer:innen dafür zu danken, dass sie sich mit dir auf diese Reise begeben haben, und gratuliere ihnen zum Abschluss des Kurses.
- Fasse zusammen, was sie im Kurs gelernt haben. Gehe deine Einheiten noch einmal durch und fasse die wichtigsten Punkte zusammen.
- Gib eine wichtige Erkenntnis mit auf den Weg. Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, aber es kann hilfreich sein, die wichtigsten Skills oder das Wertversprechen des Kurses hier zu wiederholen. Du kannst es so formulieren: „Wenn es etwas gibt, von dem ich hoffe, dass du es aus diesem Kurs mitnimmst, dann ist es ____.“
- Letzte Erinnerung. Nutze diese Gelegenheit, um deine Teilnehmer:innen dazu aufzufordern, ihre Projekte in der Projektgalerie zu veröffentlichen. Du kannst Teilnehmer:innen auch dazu animieren, dir auf Skillshare oder auf Social Media zu folgen und/oder eine Bewertung zu hinterlassen.
Genau wie dein Einführungsvideo sollte auch dein Abschlussvideo kurz sein (weniger als zwei Minuten) und dich vor der Kamera zeigen (auch bekannt als "Talking Head") und kann ähnliche Musik und Bilder wie dein Einführungsvideo verwenden, um den Kurs abzuschließen.
Ressourcen
- Template für die Kursplanung: Verwende diese Vorlage, um deine Gedanken für deinen Kurs zu organisieren und das Filmen und Bearbeiten im Voraus zu planen.